Informationsveranstaltung mit dem Referenten Michael Weiß („Agentur für soziale Perspektiven, Berlin“) und anschließender Podiumsdiskussion mit Delara Burkhardt (SPD) und Sebastian Borkowski (DIE LINKE).
Ort: Meldorf, Kulturkneipe Bornholdt, Zingelstraße 14
Zeit: 19.00 Uhr
Europa steht vor einem Rechtsruck, die Grenzen des moralisch Sagbaren werden spürbar verschoben und rechte Ideologien sind im Trend. Die Musikbranche bleibt hier viel zu oft ungesehen. Dabei wird insbesondere im Musikbereich immer stärker versucht, rechte Ideologie gesellschaftsfähiger zu machen und Schnittstellen ins extrem rechte, neonazistische Milieu zu schaffen. Viele dieser Bands bewegen sich hierfür facettenreich zwischen Mainstream, Grauzone und Rechtsrock und geben sich einen “unpolitischen” Anstrich.
Schon 2012 wurde die rechtspopulistische Band “Frei.Wild” in die Eiderlandhalle Pahlen (Dithmarschen) eingeladen, wogegen ein Bündnis gegen Rechts allem Widerstand zum Trotz protestierte. Am 18.04. will die Band “Frei.Wild” wiederholt in der Eiderlandhalle auftreten. Grund genug, um uns anzuschauen, wie mit der Problematik der “neuen” Rechten heutzutage umgegangen werden kann.
Wir haben für den Abend Michael Weiß von der „Agentur für soziale Perspektiven“ Berlin (ASP Berlin) als Referent eingeladen. Michael beschäftigt sich seit Langem mit der vermeintlich „unpolitischen Grauzone“ und damit verbundenen Rechtsrockfacetten und wird für einen Einblick in diese rechte Lebenswelt sorgen.
Aus der Vortragsbeschreibung:
“Doch jenseits der White-Power-Rockmusik etablieren sich rechte Lebenswelten, für die die Kategorie “Nazis” genauso wenig zutrifft wie das Label “unpolitisch”. Sie sind irgendwo dazwischen, in der Grauzone. Diese Grauzone reicht weit hinein in “alternative” Szenen und bedeutet einen zunehmenden Raumverlust für linke, emanzipatorische Ideen. (…) Entsprechende Strömungen in Punk und OI sind ebenso Thema wie die Popkultur von Böhse Onkelz und Frei.Wild. Zum einen wird anhand von Beispielen aufgezeigt, wie eng manch „unpolitische“ Künstler*innen aus der Grauzone mit extrem rechten Milieus verwoben sind. Zum anderen gibt es unappetitliche Einblicke in reaktionäre Männerwelten, spießbürgerliche Rebellionsfantasien und in Wertebilder, die auf
Ballermann-Partys und in Bildungszeitungs-Leserbriefen wahrlich besser aufgehoben wären als in links codierten Szenen.”(vgl. https://www.apabiz.de/bildung/grauzone/)
Anschließend diskutieren wir über Maßnahmen gegen den Rechtsruck in Musikkultur und Gesellschaft unter anderem mit der Kandidatin für das EU-Parlament Delara Burkhardt (SPD) sowie mit Sebastian Borkowski aus dem Landesvorstand Schleswig-Holstein (DIE LINKE).
+++Ausgeschlossen von der Veranstaltung sind gemäß § 6 Absatz 1 des Versammlungsgesetzes Personen, die extrem rechten Parteien, den „Freien Kameradschaften“, der “Neuen Rechten” oder sonstigen extrem rechten Vereinigungen angehören, der rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende, neonazistische Äußerungen oder Handlungen in Erscheinung getreten sind. Das gilt auch für Menschen, die öffentlich Merchandise von „Frei.Wild” oder „Böhse Onkelz” zur Schau stellen oder im Umfeld dieser “Szene” auffällig geworden sind. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen.+++
Mehr Infos:
https://www.facebook.com/events/861344734204323/
https://kbfn.noblogs.org/10-4-info-meldorf/
+++Hinweis: Am 18.04.2019 findet ein politischer Protest gegen Frei.Wild in Pahlen statt. Am 20.04.2019 ebenfalls in Flensburg. Schleswig-Holstein sagt Nein zu Frei.Wild – Nein zu Nationalismus, Rechtsrock und Grauzone!+++