9.9.2023 Rechtsrock-Konzert in Giesensdorf (Brandenburg) in Planung

Für den 9.9.2023 ist in Brandenburg ein Dorffest mit anschließenden Livebands im kleinen Ort Giesensdorf (Tauche) auf dem Sportplatz angekündigt – darunter eine Rechtsrock-Band.

Bei einer der Bands handelt es sich um “Gehasst – Verdammt – Vergöttert”, die personell aus bekannten Neonazis besteht und seit Jahren getarnt als Onkelz-Coverband auftritt.
Das Recherche-Netzwerk Exif Recherche berichtete 2018 über die Band:

RechtsRock und Hitlergrüße am Ostseestrand
8. August 2018

Wie sozialen Netzwerken zu entnehmen ist, fand am vergangenen Samstag,
den 4. August 2018, in der Ostseestrandbar „Na’bitte“ in Dahme
(Schleswig-Holstein) ein öffentlich beworbenes Neonazikonzert statt. Die
Mitglieder der Band sind allesamt bekannte Neonazis, die auch in anderen
Rechtsrock-Bands spielen: Marco Eckert, «Combat 18»-Mitglied aus Grube
in Ostholstein und Musiker der C18-Band «Oidoxie» spielt an der Gitarre,
am Schlagzeug sitzt Falk Pirnke aus Nordkirchen, ehemaliges Bandmitglied
von «Oidoxie». Frontmann der Band ist Patrick Janssen aus Potsdam, der
als Sänger der neonazistischen Band «Faust» bekannt ist. Am Bass findet
sich Dirk Mewis aus Wismar, der zugleich Mitglied der Band «Vidar» ist.

Die Band «Gehasst-Verdammt-Vergöttert» versucht sich in sozialen Medien
als unpolitisch darzustellen um so ein größtmögliches Publikum zu
erreichen. Für ihre Auftritte greifen sie dennoch gerne auf ihr
Neonazinetzwerk zurück.[1]

Für den 9.9.2023 wird in Giesensdorf bei Tauche auf dem Sportplatz am Weinberg das nächste Konzert der Rechtsrock-Band “Gehasst – Verdammt – Vergöttert” beworben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bereits Anfang August traten die Neonazis am 5.8.2023 bei einem getarnten Auftritt als Onkelz-Coverband in Ostfriesland unter dem Namen “Viva los Tioz” auf, berichtet Recherche Nordwest.

Gegen 22 Uhr wurde dann die Band Viva Loz Tios angekündigt. Bei den Mitgliedern der neuen Onkelz-Cover-Band handelte es sich allerdings um keine Unbekannten (siehe Video). Auf der Bühne standen der Gitarrist Marco Eckert von der Band Gehasst-Verdammt-Vergöttert und der C18-Band Oidoxie. Auch der Sänger der angeblich neuen Band Viva Loz Tios ist kein Unbekannter, sondern Patrick Janssen, der ja bereits als Sänger von Gehasst-Verdammt-Vergöttert und der neonazistischen Band Faust in Erscheinung trat.[2]

Im organisatorischen Neonazi-Umfeld des Auftritts auf dem Gelände des Lohnunternehmens Friedrich Voß in Canum fielen sowohl die Veranstalter, der Sanitätsdienst und die Sicherheitsfirma mit Verbindungen zum internationalen Netzwerk der “Hammerskins” und weiteren einschlägig bekannten Neonazi-Strukturen auf. Im letzten Jahr war die Band bereits unter ähnlichen Bedingungen in Canum aufgetreten ohne dass dies die Gemeinde und Sicherheitsbehörden beunruhigt hätte.[2,3]

Obwohl der Auftritt der Neonazi-Band auf dem Sportplatz Giesensdorf seit Mai öffentlich bei Facebook beworben wird, ist bisher keine Reaktion seitens der Gemeinde auf das Rechtsrock-Konzert zu vernehmen. Vor wenigen Wochen kamen am 18.8.2023 bereits etliche Neonazis zur Beerdigung des verstorbenen Neonazis Christan Dürre in Beeskow zusammen, der Mitglied der Rechtsrock-Bands “Die Lunikoff Verschwörung”, “Frontfeuer”, “Uwocaust” und “Radikahl” gewesen ist.[4]

Um ein erneutes Neonazi-Treffen in Brandenburg auf einem Dorffest mit vermeintlich unpolitischen Rechtsrock-Bands zu verhindern, fordern wir deshalb die Absage der Band.

Artikel wird ggfs. um weitere Informationen ergänzt.

[1] https://exif-recherche.org/?p=5177
[2] https://recherche-nordwest.de/rechtsrock-konzert-canum-05-05-2023-teil-1/
[3] https://kbfn.noblogs.org/5-8-23-krummhorn-neonazi-party-von-antifas-gestoert/
[4] https://www.recherche-nord.com/gallery/2023.08.18.html

Offener Brief an die Friedrich Voß GmbH & Co KG, Krummhörn wegen Rechtsrock-Veranstaltung

Offener Brief an die Friedrich Voß GmbH & Co KG, Krummhörn wegen Rechtsrock-Veranstaltung

Sehr geehrte Frau Maike Klaassen, sehr geehrter Herr Friedrich Voß,

als Zuständige der Friedrich Voß GmbH & Co KG sehen wir Sie in der Verantwortung für das, was auf Ihrem Firmengelände in der Krummhörn geschieht.
Aus sozialen Medien haben wir von einem geplanten Rechtsrock-Konzert erfahren, welches am 5. August in Ihrer Lagerhalle stattfinden soll, so dass dieser Sachverhalt reges öffentliches Interesse in den Medien und der Lokalpolitik erweckt hat.[1]

Nach weiteren Recherchen wurde ersichtlich, dass die Veranstalter denen Sie die Räumlichkeit überlassen der rechten Szene zuzuordnen sind und darüber hinaus im Rechtsrock-Geschäft keine Unbekannten sind. Es ist bei weitem kein Zufall, dass (internationale) rechte Szene-Netzwerke wie “Blood & Honour”, “Hammerskins” etc. die Finanzierung ihrer (Band-)Strukturen in Deutschland über vermeintlich unpolitische Partys und Tarn-Konzerte z.B. mit Onkelz-Coverbands verschleiern oder diese entweder gänzlich konspirativ oder in einschlägigen Räumlichkeiten durchführen.

Weniger typisch ist, dass diese ganz offen auf Plakaten und im Internet mit einer Band aus dem neonazistischen Spektrum werben. Diese Selbstsicherheit könnte allerdings darin begründet sein, dass die selben Veranstalter bereits am 6.8.2022 ein Rechtsrock-Konzert in Ihrer Lagerhalle mit einer der Bands ohne Widerstand durchführen konnten. Dabei war nicht nur bemerkenswert, dass die Veranstaltungsstruktur größtenteils aus Personen bestand, die der rechten Szene zugehörig sind. Der Abend war auch dadurch geprägt, dass ca. 200 Personen einer Onkelz-Coverband aus Neonazi-Kreisen zujubelte und eine Person unseres Erachtens nach den Hitlergruß zeigte, wie auf einem Video zu sehen ist.[1]

Eingesetzt war im letzten Jahr zudem ein Sanitätsdienst, der seit vielen Jahren auf Rechtsrock-Konzerten und Neonazi-Demonstrationen tätig ist und sich nach unseren Recherchen für den 5.8.23 wieder bei Ihnen angekündigt hat. Auch das Sicherheitspersonal des Abends war personell laut übereinstimmender Quellen in der Vergangenheit mit den international agierenden “Hammerskins” und “Blood & Honour” verbunden.[2]

So ist es alles in allem sicher kein Zufall, dass für den kommenden Samstag u.A. eine Onkelz-Coverband angekündigt war, deren Mitglieder seit Jahren in weiteren einschlägigen Rechtsrock-Bands organisiert sind und laut Szenekundigen und Sicherheitsbehörden personelle Verbindungen zu der 2020 verbotenen Neonazi-Organisation “Combat 18” aufweisen. Diese Auffälligkeiten sind genug Indiz für die politische Ausrichtung derartiger Rechtsrock-Veranstaltungen ganz unabhängig welche Bands am Ende auftreten sollen. Ein kurzfristiger Bandwechsel nach öffentlicher Kritik an Neonazi-Hintergründen darf daher nicht darüber wegtäuschen, welches politische Milieu weiter unterstützt werden würden, indem Sie die Räumlichkeiten für so eine Veranstaltung bereitstellen, die Gäste im Vorverkauf die Möglichkeit bot, Tickets für die Rechtsrock-Band aus dem “Combat 18”-Umfeld zu erwerben.[3,4]

Da Sie nach unserem jetzigen Kenntnisstand an der Veranstaltung festhalten wollen, müssen wir davon ausgehen, dass Ihnen die politischen Hintergründe einer rechten Veranstaltung auf Ihrem Firmengelände bisher wenig Sorge bereiten. Diesbezüglich ist uns aufgefallen, dass Frau Klaasen im letzten Jahr im Vorfeld der Veranstaltung bei Facebook selbst ein Video geteilt hatte, auf dem die erwähnte Rechtsrock-Band abgebildet war und auf Ihrer Facebook-Seite nun von einer “unpolitischen” Veranstaltung die Rede ist, was angesichts unserer Erkenntnisse und jüngsten Presseberichten zu den Neonazi-Strukturen im Hintergrund nicht zutrifft. Eine deutliche Stellungnahme blieb leider bisher von Ihrem Unternehmen aus. So hinterlässt Ihre derzeitige Reaktion auf die Veranstaltung einen faden Beigeschmack hinsichtlich der politischen Brisanz für Ihr als “freundlich und hilfsbereit” bekanntes Unternehmen.[5,6]

Da Ihr Unternehmen mit der Erlaubnis für die Durchführung der hiesigen Veranstaltung an rechte Veranstalter nicht nur zum Erstarken der regionalen rechten Szene in Ostfriesland sondern auch zur Finanzierung überregionaler Neonazi-Strukturen beitragen könnte, fordern wir Sie hiermit auf, die Konzertveranstaltung auf Ihrem Firmengelände endgültig zu untersagen und die bisherigen problematischen Entwicklungen mit Hilfe fachkundiger Expertise im Bereich Rechtsrock und Neonazismus aufzuarbeiten.

Mit freundlichen Grüßen
Keine Bühne Für Nationalist*innen

[1] 5.8.23 Krummhörn – Geplante Neonazi-Party mit der Band “Gehasst-Verdammt-Vergöttert” von Antifas gestört https://kbfn.noblogs.org/5-8-23-krummhorn-neonazi-party-von-antifas-gestoert/
[2] Konzert am Wochenende Warum wurde das Rechtsrock-Konzert in der Krummhörn genehmigt? https://www.oz-online.de/artikel/1389652/Warum-wurde-das-Rechtsrock-Konzert-in-der-Krummhoern-genehmigt
[3] Rechtsrock und Hitlergrüße am Ostseestrand https://exif-recherche.org/?p=5177
[4] 02.08.2023 Rechtes Konzert Gehasst, verdammt, verkalkuliert in der Krummhörn https://www.oz-online.de/artikel/1390110/Gehasst-verdammt-verkalkuliert-in-der-Krummhoern
[5] 01.08.2023 Neonazis agieren im Hintergrund Rechtsrock-Konzert in der Krummhörn https://www.oz-online.de/artikel/1389629/Rechtsrock-Konzert-in-der-Krummhoern
[6] 02.08.2023 Streit um Rechtsrock-Konzert in der Krummhörn https://www.ndr.de/ndr1niedersachsen/Streit-um-Rechtsrock-Konzert-in-der-Krummhoern,audio1435964.html

5.8.23 Krummhörn – Geplante Neonazi-Party mit der Band “Gehasst-Verdammt-Vergöttert” von Antifas gestört

Für den 5. August 2023 war in Krummhörn in einer Lagerhalle ein Neonazi-Konzert mit der Onkelz-Coverband “Gehasst-Verdammt-Vergöttert”, “ErnstFall” und “Goethes Jungs” angekündigt.

“Live in Krummhörn 2” mit “Gehasst – Verdammt – Vergöttert”, “ErnstFall” und “Goethes Jungs” fliegt als getarntes Neonazi-Konzert auf.

In der Band “Gehasst-Verdammt-Vergöttert” sind mehrere Neonazis aktiv z.B. Marco Eckert aus Ostholstein, der sich schon vor Jahren mit dem “Sturm 18-Versand” und der “Combat 18”-Band “Oidoxie” einen Namen in der Neonazi-Szene machte. Eckert war Teil der “Kameradschaft Cismar”, deren Verbindungen über “Blood & Honour” bis in den NSU-Komplex reichte. Wie Exif Recherche im Zuge der Enttarnung des “Combat 18”-Netzwerkes berichtete, ist “Oidoxie”-Gitarrist Marco Eckert aus Grube neben “Rassenhass”, “Words of Anger” und weiteren Szenebands seit 2016 Mitglied in der Band “”Gehasst-Verdammt-Vergöttert”, die sicher nicht zufällig das Kürzel “28” für “Blood & Honour” im Symbol trägt.

Die “Combat 18 Sektion Ostholstein” in einem Recherche-Beitrag von Exif Recherche mit Beteiligung von Marco Eckert von “Gehasst – Verdammt – Vergöttert” Quelle: https://exif-recherche.org/?p=4399#sub35

Als schlecht getarnte Böhse Onkelz – Coverband konnte “”Gehasst-Verdammt-Vergöttert” 2018 in der Ostsee-Strandbar “Na´ bitte” in Dahme, Ostholstein ein von der Stadt genehmigtes Neonazi-Konzert durchführen. Dort nahmen einige Neonazis von “Combat 18”, Bandidos-Rocker, wie Lars Bergeest aus Cismar und weitere unbehelligt von der Polizei teil, feierten und zeigten Hitlergrüße.

Das Recherche-Netzwerk Exif Recherche berichtete 2018 über die Band:

Die Mitglieder der Band sind allesamt bekannte Neonazis, die auch in anderen Rechtsrock-Bands spielen: Marco Eckert, «Combat 18»-Mitglied aus Grube in Ostholstein und Musiker der C18-Band «Oidoxie» spielt an der Gitarre, am Schlagzeug sitzt Falk Pirnke aus Nordkirchen, ehemaliges Bandmitglied von «Oidoxie». Frontmann der Band ist Patrick Janssen aus Potsdam, der als Sänger der neonazistischen Band «Faust» bekannt ist. Am Bass findet sich Dirk Mewis aus Wismar, der zugleich Mitglied der Band «Vidar» ist.

Die Band «Gehasst-Verdammt-Vergöttert» versucht sich in sozialen Medien als unpolitisch darzustellen um so ein größtmögliches Publikum zu erreichen. Für ihre Auftritte greifen sie dennoch gerne auf ihr Neonazinetzwerk zurück.

Immer wieder profitieren rechte Bands von einer vermeintlich unpolitischen Böhse Onkelz – Fanszene, die diese auf Konzerte einladen und damit für die Finanzierung von Neonazi-Strukturen sorgen. Die Böhsen Onkelz haben ihren Reiz in der Neonazi-Szene nie verloren und waren als Türöffner in die rechte Szene trotz späterer Distanzierungen wirkungsvoll. Nach ihrem Comeback spielte die Band 2019 in Frankreich den bis vor kurzem noch indizierten Song “Der nette Mann” aus ihrer aktivsten Rechtsrock-Zeit. Das Lied befindet sich auf dem szenebekannten Album “Der nette Mann” aus dem Jahr 1984, welches aufgrund weiterer problematischer Songtexte z.B. “Frankreich 1984”, “Deutschland” oder “Böhse Onkelz” in der Neonazi-Szene als Kult-Album beliebt ist. Rebellentum zeigte sich hier, indem Bezug auf ein Album aus einer Zeit genommen wird, von deren politischer Einstellung die Band sich in den Folgejahren mehr oder weniger glaubwürdig zu distanzieren versuchte.

In der Landespolitik schlug das geduldete Neonazi-Konzert von “Gehasst-Verdammt-Vergöttert” an der Ostsee 2018 Wellen, denn trotz versuchter Anmeldung sah sich die Gemeinde nicht in der Lage, das Neonazi-Konzert gründlich zu prüfen, zu untersagen oder überhaupt im Auge zu behalten. Eine Notwendigkeit dafür wurde offenbar nicht gesehen. Beteuerungen der Politik, künftig wachsamer bei Neonazi-Konzerten zu sein, verhallten nahezu im Nichts, da weitere Rechtsrock-Konzerte in Schleswig-Holstein mitunter mit Polizeischutz stattfinden konnten. So wurde z.B. 2020 ein Auftritt von “Oidoxie” zusammen mit Karin Mundt in der mittlerweile geschlossenen NPD-Gaststätte “Titanic” Neumünster unter Polizeischutz zugelassen, obwohl nur wenige Wochen vor dem Konzert “Combat 18” offiziell bundesweit verboten wurde.

Vor einem Jahr trat “Gehasst-Verdammt-Vergöttert” in der Lagerhalle des Unternehmens “Friedrich Voss” in Krummhörn im Kreis Ostfriesland auf, wo die Folge-Veranstaltung am 5.8.2023 seit längerem angekündigt ist. Dass vermeintlich “unpolitische” Partys mit Onkelz-Flair schnell ein Einfallstor für die rechtsradikale Szene werden, zeigen folgende Recherchen:

Neonazis im Publikum feiern zum Sound der Böhsen Onkelz und zeigen den Hitlergruß in Krummhörn

In Ostfriesland kam es bereits am 6.8.2022 zu einem Auftritt der Neonazi-Band zusammen mit der Metallica-Coverband “Minetallica”. Beworben wurde das Konzert in der Gruppe “Onkelz Freunde Ostfriesland” unter dem Label “Ostfriesland Freizeit Veranstaltungen” in besagter Lagerhalle mit etwa 200 Onkelz-Fans, darunter auch Neonazis.

Auffällig schien bereits im Vorfeld, dass der Veranstaltungsort geheim bleiben sollte, wie es eher typisch für Konzerte in der rechten Szene ist. Bei Facebook konnte ein Nutzer konkrete Details zu der Organisation rund um das Konzert machen. Konzerttickets waren über eine Mailadresse erhältlich. Auf dem Ticket seien dann weitere Informationen enthalten.

In der Gruppe “Onkelz Freunde Ostfriesland” wird die Veranstaltung beworben, ohne den Auftrittsort bekanntzugeben wie bei klassischen Rechtsrock-Konzerten üblich.

Kurz vor der Veranstaltung gab es Karten über die derzeitige Junior-Chefin des Unternehmens “Friedrich Voß”, die das Konzert vorab öffentlich auf ihrer Facebook-Seite beworben hatte und ebenfalls in der Facebook-Gruppe “Onkelz Freunde Ostfriesland” Mitglied ist, in der sich unter mehr als 400 Mitgliedern längst nicht nur “unpolitische” Onkelz-Fans bewegen.

Karten für das Konzert am 5.8.22 gab es spontan über das Büro von “Friedrich Voß”

In einem Video-Auszug des Auftritts der Neonazi-Band “Gehasst-Verdammt-Vergöttert” vom 06.08.2022 in der Krummhörner Lagerhalle ist zu sehen, wie ein Mann augenscheinlich den Hitlergruß und ähnliche Gesten zum Onkelz-Sound macht und mitgröhlt:

 

Auf einem Foto der Veranstaltung steht im Publikum ein Mann, der bereits von rechten NPD- Demonstrationen bekannt ist. Sascha Burmeister teilt auf seinem Facebook-Profil öffentlich Fotos mit Rechtsrock-Bezug, markierte mehrere Beiträge der Neonazi-Band “Gehasst-Verdammt-Vergöttert” bei Facebook mit “gefällt mir” und ist ebenfalls seit einem Jahr Mitglied der Facebook-Gruppe “Onkelz Freunde Ostfriesland”, wo er das geplante Folge-Konzert am 05.08.2023 in Krummhörn bereits im Januar 2023 bewarb.

Die Neonazi-Band “Gehasst – Verdammt – Vergöttert” kündigt am 8.8.2022 eine Wiederholung im nächsten Jahr an.

 

Sascha Burmeister auf einer Neonazi-Demo der NPD 2014 in Jever Quelle: Recherche Nord

In der Gruppe “Onkelz Freunde Ostfriesland” wird das Neonazi-Konzert am 5.8.2023 in Krummhörn beworben.

Eingesetzt war an dem Abend in Krummhörn eine Crew mit schwarzen Shirts sowie der “Nordland Sanitätsdienst”, der von Neonazi-Demonstrationen und Rechtsrock-Veranstaltungen, wie z.B. in Themar 2019 oder “Tag der nationalen Bewegung” bekannt ist und diese Informationen leicht überprüfbar auf Facebook mitteilt. Ein Foto vom Abend wurde wieder gelöscht, vermutlich wegen der Ankündigung, am 5.8.2023 ebenfalls vor Ort zu sein:

Der “Nordland Sanitätsdienst” kündigt an, am 5.8.2023 erneut in Krummhörn zu sein

 

Der “Nordland Sanitätsdienst” ruft zur Neonazi-Demo am 1. Mai 2020 in Hamburg auf.

 

Der “Nordland Sanitätsdienst” kündigt 2018 die Teilnahme an einschlägigen Neonazi-Veranstaltungen an, z.B. “Tag der deutschen Zukunft” und “Tage der nationalen Bewegung.

Weitere Facebook-Accounts aus der Region Ostfriesland und bekannte Neonazis haben mehrere Beiträge der rechten Band mit “gefällt mir” markiert z.B. Sebastian Raak von “Opos Records” und Holger Ingwersen von der Band “Kraftschlag. Dass die vermeintlich unpolitische Band selbst ein mittlerweile gelöschtes längeres Video vom Auftritt in Krummhörn auf Facebook veröffentlichte, auf der ein Gast augenscheinlich den Hitlergruß und ähnliche Gesten machte, sagt einiges über den unkritischen Umgang mit derartigen Konzerten aus.

Die Sorge vieler in der Region darüber, dass in Ostfriesland durch eine vermeintlich unpolitische Onkelz – Fangemeinde getarnte Neonazi-Konzerte etablieren und sich so ein Anlaufpunkt der rechten Szene in der Region entwickeln kann wird auch dadurch deutlich, dass Behörden das öffentlich beworbene Rechtsrock-Konzert im letzten Jahr trotz rechter Straftaten und anhand eines Teils der anwesenden Personen mit eindeutigen Bezügen in die organisierte und militante Neonazi-Szene nicht negativ aufgefallen sein sollen. Aus der Quartals-Anfrage über Rechtsrock-Konzerte im Bundestag findet sich an diesem Datum keine Eintragung. Die Bürgermeisterin spricht gegenüber der Presse von keinen Informationen über Auffälligkeiten.

Eine Abfrage zu “rechtsextremistischen Musikveranstaltungen” listet das Neonazi-Konzert am 6.8.2022 in Krummhörn mit “Gehasst-Verdammt-Vergöttert” nicht auf.

Erneut sollte in diesem Jahr die Veranstaltung in der Emder Landstraße bei “Friedrich Voß” in Krummhörn stattfinden. Zu den weiteren Bands des Abends gehörten “ErnstFall” vom Label “Rookies & Kings”, das zu der umstrittenen Band “Frei.Wild” gehört und “Goethes Jungs” die erst am 15.7. ein Konzert mit der Band “Weimar” in Vacha spielten. Dass “Weimar” sich nach ihrem Neonazi-Skandal medienwirksam und unfreiwillig von Universal verabschieden mussten und im Anschluss sogar einräumten, dass zwei ihrer Bandmitglieder in der Neonazi-Szene in Thüringen aktiv gewesen sind, hinderte die Frankfurter Band “Goethes Jungs” nicht daran, zusammen mit der Band aufzutreten. Einer klaren Haltung gegen extrem rechtes Gedankengut hielten sie lieber ein “Und für uns hat Politik nichts in der Musik verloren und zu suchen.” entgegen.

Die Band “Goethes Jungs” kündigt ein Konzert für den 15.7.2023 in Vacha mit der umstrittenen Band “Weimar” an.

Antifaschist*innen crashten die zu erwartende Neonazi-Party im Vorfeld und sorgten für einiges Durcheinander…

Das “Offene antifaschistische Treffen Nordwest” machte auf Twitter auf das Rechtsrock-Konzert bei “Friedrich Voß” aufmerksam

Nach einigem hin und her und kritischen Presseberichten über das geplante Neonazi-Konzert sahen sich die Veranstalter motiviert, die Neonazi-Band vom Programm zu nehmen. Auch eine weitere der umstrittenen Bands “ErnstFall” vom Label “Rookies & Kings” ist nicht mehr enthalten. Hinweise auf mögliche politische Hintergründe der Band-Auswechselung werden vom Inhaber der Halle nicht erwähnt und lassen so Raum für Spekulationen. Da bereits so einige Karten im Vorverkauf an mutmaßliche Fans der angekündigten Neonazi-Band verkauft worden sein dürften, im letzten Jahr bereits ein für 2023 angekündigter “Nordland Sanitätsdienst” aus der Neonazi-Szene zu erwarten ist und eine als Onkelz-Coverband getarnte Neonazi-Band in der Lagerhalle vor ca. 200 Fans auftreten konnte und trotz augenscheinlichem Hitlergruß und Neonazi-Beteiligung keinerlei negative Kritik an dem Abend erfolgte, ist die Erwartungshaltung für Samstag eine ganz und gar nicht “unpolitische” Folge-Veranstaltung.

Da die Inhaber betonten, nicht mehr mit dem Konzert zu tun zu haben, als es in ihrer Lagerhalle stattfinden zu lassen, aber gleichzeitig von einem “Wir” sprechen, wenn es um Bandwechsel geht und die Veranstaltung politisch einordnen, lässt dieses Verhalten ebenfalls Raum für eine weitergehende kritische Betrachtung, zumal keine inhaltliche Stellungnahme vom Unternehmen erfolgte, außer sich gegen die vermeintlich “haltlosen Berichte in der Presse” zu wehren. Wer die Veranstalter sind, darüber äußerte sich das Unternehmen zunächst nicht – jedoch dürften diese sowohl über die politischen Hintergrunde ihrer Bands informiert gewesen sein, als auch daran interessiert, nicht auf die zu erwartenden Einnahmen am Wochenende zu verzichten. Rechtsrock-Konzerte sind eine lukrative Einnahmequelle für die Neonazi-Szene.

Das Unternehmen “Friedrich Voß” kündigt an, dass es sich um eine “unpolitische Veranstaltung handelt” und sie eine andere alternative Onkelz-Coverband gefunden hätten. In einem weiteren Bild bezeichnen sie die Berichte in der Presse als “haltlos”.

In den Facebook – Kommentarspalten wird wiederum deutlich, in welches politische Wespennest die Antifa-Gruppe gestochen hat. Von Relativierungen der politischen Neonazi-Hintergründe der kritisierten Band zu Anschuldigungen und Drohungen mit Strafanzeigen wegen angeblichem “Rufsmord” ist das übliche Potpourri dabei, wenn Neonazi-Konzerte rechtzeitig auffliegen. Mag man einem Facebook-Nutzer glauben schenken, soll der Staatsschutz mit der Polizei bei den Konzertverantwortlichen gewesen sein. Allerdings nicht mit dem Ziel, das angekündigte Neonazi-Konzert am 5.8. mit höchstwahrscheinlich ähnlicher politischer Beteiligung wie im Jahr 2022 zu untersagen, sondern offenbar, um vor linken Aktionen zu warnen. Ob sich das so zugetragen hat, lässt sich momentan nicht bestätigen. In der Presse ist zumindest eine linke Gegendemonstration und genaue behördliche Beobachtung der geplanten und vorab genehmigten Musik-Veranstaltung im Gespräch, die man durchaus kritisch sehe.

Die antifaschistische Gruppe “OAT Nord-West” sieht sich nach Kritik an dem Neonazi-Konzert in Krummhörn Anschuldigungen ausgesetzt.

Auch ein weiteres Konzert bewirbt die Neonazi-Band öffentlich auf ihrer Facebook-Seite. So ist für den 9.9.23 ein Auftritt in Giesendorf auf dem Sportplatz am Weinberg in Brandenburg mit der Band LSD geplant.

Am 09.09.2023 kündigt die Neonazi-Band “Gehasst – Verdammt – Vergöttert” einen Auftritt in Giesendorf an

Wenn den Inhabern des Krummhörner Unternehmens Glauben geschenkt wird und sie tatsächlich nur die Halle an die Veranstalter vermietet haben, hat in Krummhörn ohne jegliche Kritik am 6.8.2022 ein durchweg von Neonazis organisiertes Rechtsrock-Konzert mit einschlägigem Personal stattgefunden. Ein Folge-Konzert war bereits damals im Gespräch und erfolgt nun.

Die selben Veranstalter mit dem selben angekündigten Sanitätsdienst aus der Neonazi-Szene bemühen sich nach Bekanntwerden durch Antifaschist*innen nun um Schadensbegrenzung, indem zwei Bands ausgewechselt und eine neue Onkelz-Coverband “Viva Loz Tioz” angekündigt wird. Weiterhin verdienen diese aber an der Veranstaltung mit dem zu erwartenden Publikum aus dem Fan-Umfeld der ursprünglich geplanten Rechtsrock-Bands.

Auch in diesem Fall ist die Absage der Veranstaltung durch den Inhaber der Lagerhalle und eine Aufarbeitung des letzten Jahres unausweichlich, wenn er nicht mit den politischen Hintergründen in Verbindung gebracht werden und rechtem Treiben in der Region Einhalt gebieten möchte.

Artikel wird ggfs. um weitere Informationen ergänzt.

20.5.2023 RD-Rock Festival in HANERAU-HADEMARSCHEN

In wenigen Tagen startet das nächste RD-Rock Festival in Hanerau-Hademarschen, mitten in Schleswig-Holstein.

 

Zu später Stunde versorgt DJ Tofuwabohu die Meute mit allem, was das (Punk-) Rock-Herz begehrt. DJ Tofuwabohu selbst beschreibt seinen Musikstil als Punkalicous.
Tohuwabohu ist gleichsetzen mit dem puren Chaos, was jede:r in einem guten Mix an alten und neuen Punkrock, Elektropunk Skapunk, Hardcore und Zeckenrap direkt zu spüren bekommt.

VVK-Karten gibt es noch bis Freitag, 12.00 Uhr bei “STOTZ AM MARKT” in Hanerau-Hademarschen (19€), AK: 25€

21.05.2022 13 Uhr Glückstadt – Demonstration „…bis das Gefängnis wieder schließt! Kein Abschiebeknast in Glückstadt!“

Kommt am Samstag, 21,05. zur überregionalen Demonstration gegen Abschiebehaft in Glückstadt. Bis das Gefängnis wieder schließt!


Abschiebehaft gibt es in Deutschland seit 1919. Eine Informationsbroschüre klärt über die Hintergründe auf. Leseprobe:


Infobroschüre (gesamt):

Infos auf der neuen Webseite: https://glueckstadtohneabschiebehaft.noblogs.org/
Aufrufe in mehreren Sprachen: https://glueckstadtohneabschiebehaft.noblogs.org/demo-mai-2022-bis-das-gefaengnis-wieder-schliesst-kein-abschiebeknast-in-glueckstadt-2/demo/

Facebook: https://www.facebook.com/Glueckstadt-ohne-Abschiebehaft
Instagram: https://www.instagram.com/glueckstadt_ohne_abschiebehaft

SICHERE AUFNAHME & SICHERES BLEIBEN!: Bündnispapier

Zur Landtagswahl Schleswig-Holstein 2022: Bündnispapier

Zahlreiche Kommunen in Schleswig-Holstein haben sich seit 2018 zu Sicheren Häfen erklärt. Ein Sicherer Hafen ist ein Ort der Aufnahme und des Ankommens für Schutzsuchende, insbesondere für jene, die unter katastrophalen Bedingungen an Europas Grenzen festsitzen. Außerdem sollte ein Sicherer Hafen Sicherheit für alle Menschen schaffen, die ganz konkret hier vor Ort leben. Sichere Häfen vermitteln eine andere Lösung für Verteilungsfragen, schaffen Handlungsmöglichkeiten und aktivieren Kommunen und Städte, sich in die Bundes- und EU-Politik einzumischen – gegen die derzeitige europäische Abschottungspolitik und für eine Willkommens- sowie Solidaritätspolitik. Damit hat das Konzept eine enorme politische Bedeutung. Eine explizite Erklärung des Landes Schleswig-Holsteins zum Sicheren Hafen lehnte die bisherige Landesregierung allerdings ab. Daher fordern wir die zukünftige Landesregierung auf, endlich zu handeln, anstatt weiterhin abzuwarten.

Wir appellieren an das Land, dass alle Menschen, die hier leben wollen, auch hierbleiben können. Obwohl für viele Fragen das Aufenthaltsrecht auf Bundesebene geändert werden muss, können die Kommunen und allen voran das Land Schleswig-Holstein schon jetzt rechtliche Spielräume nutzen, um für Menschen ein Bleiberecht zu schaffen und ihnen Sicherheit zu bieten.

Im vergangen Jahr hat Schleswig-Holstein das Abschiebegefängnis in Glückstadt eröffnet. Dessen Betrieb liegt in der Verantwortung Schleswig-Holsteins, aber auch Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg nutzen dort Plätze. Abschiebehaft bedeutet Freiheitsentzug für Menschen, die keine Straftat begangen haben. Durch dieses Instrument erleiden Erwachsene sowie Kinder (Re-)Traumatisierungen.

In Anbetracht der Tatsache, dass Deutschland in Länder abschiebt, in denen erhebliche Gefahren durch Krieg, Folter und schärfste Diskriminierung herrschen, sind die rassistischen Instrumente der Abschiebehaft sowie Abschiebungen grundsätzlich abzulehnen. Jede*r hat ein Recht auf ein sicheres und würdevolles Leben. Das Land Schleswig-Holstein kann als positives Beispiel voran gehen, um sich für eine humanitäre Wende in der Asyl- und Migrationspolitik einzusetzen. Die neue Landesregierung sollte eine konsequent wohlwollende und humane Grundhaltung gegenüber Menschen mit unsicherem Aufenthalt einnehmen und ihr Ermessen stets so auslegen, dass auch bei der derzeitigen Gesetzeslage für alle Menschen ein Bleiberecht geschaffen wird. Landesaufnahmeprogramme sind hier zentral, um sichere Fluchtwege für alle Menschen zu schaffen. Das bereits 2021 beschlossene Aufnahmeprogramm für Afghan*innen muss erweitert und sofort umgesetzt werden. Weitere Programme müssen folgen.

Das Land muss zukünftig alle Möglichkeiten ausschöpfen, um menschenrechtsorientierte, schützende und fördernde Lebensbedingungen sowie ein gleichberechtigtes Zusammenleben für alle Menschen zu schaffen – unabhängig von Pass und Aufenthaltstitel.

Als breites zivilgesellschaftliches Bündnis fordern wir zu den Landtagswahlen am 08. Mai 2022 von der zukünftigen Landesregierung, dass

  • sich Schleswig-Holstein als Land zum Sicheren Hafen erklärt und dadurch kommunale Aufnahme aktiv unterstützt. Diese Aufnahme soll zusätzlich zu gesetzlich vorgeschriebenen Kontingenten passieren.

  • Menschen über sichere Fluchtwege in Schleswig-Holstein ankommen, indem weitere Landesaufnahmeprogramme beschlossen sowie umgesetzt werden. Außerdem muss das bereits beschlossene Programm für Afghan*innen unverzüglich realisiert und erweitert werden, um mehr Menschen aufzunehmen.

  • sie sich dafür einsetzt, dass Familien selbstbestimmt zusammen leben können. Das bedeutet, dass die Landesregierung bürokratische Hürden der Familienzusammenführung abschafft und schnelle Verfahren ermöglicht, denn Familien gehören zusammen! Dies gilt für biologische sowie selbstgewählte Familien.

  • sie sicheres Bleiben für alle Menschen ermöglicht! Damit geht einher, das Abschiebegefängnis in Glückstadt sofort ersatzlos zu schließen und Abschiebungen zu beenden.

  • sie Prozesse anstößt, ein neues Gesellschaftsverständnis zu entwickeln, in dem rassistische Strukturen in allen Bereichen abgebaut werden und in dem keine Bringschuld an Schutzsuchende besteht.

Forderungen zur Landtagswahl 2022
https://seebruecke.org/

Soli-Grüße von Itzehoe nach Glückstadt und Trapani! Kein Mensch ist illegal!

In zwei Wochen wird in Glückstadt zu der länderübergreifenden Demonstration Bis das Gefängnis wieder schließt! Kein Abschiebeknast in Glückstadt! mobilisiert. Am selben Tag (21.05.) beginnt der Prozessauftakt gegen die IUVENTA Crew. Ihnen drohnt die italienische Staatsanwaltschaft mit bis zu 20 Jahren Haft für die Seenot-Rettung von Flüchtenden im Mittelmeer.

Im Freiraum Itzehoe e.V. gab es am Donnerstag eine Informationsveranstaltung mit Filmvorführung. Dabei wurde die NDR-Dokumentation zum Abschiebegefängnis in Glückstadt gezeigt.

Von Itzehoe nach Glückstadt und Trapani! Kein Mensch ist illegal – Bleiberecht überall! Aktionstag: 21. Mai!

Wir senden solidarische Grüße an die schutzsuchenden Inhaftierten in Glückstadt und die von Kriminalisierung betroffenen Menschenretter*innen der Iuventa Crew! Von Itzehoe nach Glückstadt und Trapani! Kein Mensch ist illegal – Bleiberecht überall! Aktionstag: 21. Mai!

Kein Abschiebeknast in Glückstadt und anderswo! Gegen jede Abschiebung! Gegen jedes Abschiebegefängnis!

Fight for Solidarity

11.12. Neumünster – Demonstration gegen neuen Neonazi-Treffpunkt „Siedlerklause“

Da die Neueröffnung der extrem rechten Gaststätte „Titanic“ als „Siedlerklause“ in der Ehndorferstraße 169 kurz bevorsteht, rufen antifaschistische Gruppen für diesen Samstag zur Demonstration auf:

Treffpunkt: 14.30 Uhr Postparkplatz /Bahnhof Neumünster
Antifa-Demonstration: 15.00 Uhr vor der Siederklause (Ehndorferstraße 169)

Kommt zahlreich – bleibt achtsam und entschlossen!
Nazi-Kneipen dichtmachen!

Alle Infos:

[1] http://eisberge.blogsport.eu/?p=658

18.10/ 19.10.2021 Flensburg im Beginn der Verdrängung von Kulturvereinen – Bunnies Ranch vor dem Ende?

Am 19.10.2021 findet in der Ratsversammlung der Stadt Flensburg eine öffentliche Abstimmung über die Zukunft des Kühlhauses und der Bunnies Ranch statt.

Die Bunnies Ranch umfasst umfangreiche, unkommerzielle Angebote für Kunst und Kultur mit Atelier, Holzwerkstatt, Metallwerkstatt, Außengelände mit mobilen Wohnformen und bietet auch deutsch-dänische Kulturangebote an. Der Verein fördert Naturschutz- und Tierhilfsprojekte in Flensburg und überregional z.B. mit Projekten für Bienen, Fledermäuse und Tauben. [1,2]

Das Kühlhaus ist in fast 30 Jahren als Kulturwerkstatt Kühlhaus e.V. ein unverzichtbarer Kulturort für Konzerte, Festivals und andere Angebote mit internationaler Strahlkraft in Flensburg geworden.[3]

Beide Vereine sollen von ihrem vorherigen Standort am Bahnhofstal verdrängt werden, um dort seit 2013 geplante Sanierungsprojekte der Stadt Flensburg durchzuführen. Zunächst wurde von der SPD-Oberbürgermeisterin Simone Lange die Verlängerung der Nutzungsverträge für die Bunnies Ranch noch zugesagt, doch vor wenigen Wochen wurde in nicht-öffentlicher Sitzung die Vertragsverlängerung von der Stadt boykottiert und verhindert.[4, 5]

Zwei Anträge, die die Existenz der Bunnies Ranch massiv gefährden, liegen für die nächste Sitzung der Ratsversammlung am kommenden Dienstag vor:

Der Hauptantrag sieht zwar vor, ein Angebot für das Kühlhaus im Sanierungsgebiet vorzuhalten, aber explizit nicht für die Bunnies Ranch. Für die Stadt Flensburg kommt eine Weiternutzung des Kunst- und Kulturvereins an dem Standort nicht in Frage. Wenn die Anträge positiv abgestimmt werden, wird die Fläche der Bunnies Ranch “freigelegt” ohne dass diese eine Angebot im Sanierungsprojekt bekommen und womit ihnen ab Februar 2022 jegliche Perspektive genommen werden würde:

„1.) Die Verwaltung wird beauftragt, folgende Vorgaben bei der Auslobung des Wettbewerbes für das Bahnhofstal zu berücksichtigen:
a) Für die Kulturwerkstatt Kühlhaus e.V. ist ein Alternativstandort im Bereich des Wettbewerbsgebiets vorzusehen. Der räumliche Bedarf soll sich dabei zunächst am Status Quo orientieren.
b) Die Anregungen des Vereins Bunnies Ranch e.V. zur Gartenkultur, dem Tier- und Naturschutz sollen Berücksichtigung finden.
c) Ein neuer Vereinssitz für den Verein Bunnies Ranch e.V., an dem die lärmintensiveren Vereinsaktivitäten ausgeübt werden können, ist nicht im Wettbewerbsgebiet vorzusehen.

2.) Dem Einsatz von Städtebauförderungsmitteln in Höhe von rd. 170.000 € für die Freilegung (Abbruch und Sanierung der Bodenverunreinigungen) des Grundstücks Mühlendamm 19 wird zugestimmt.“[6]

Ein Ergänzungsantrag der WiF-Fraktion sieht vor, im Sanierungsgebiet eine Ausweichfläche für den eigentlich geplanten Hotel- und Parkhaus-Bau zweier Investoren mitten im Bahnhofswald zu bekommen:

Der Beschlussantrag der SUPA-64/2021 wird zu 1. um einen zusätzlichen Punkt „d) ein Standort für ein Hotel und ein Parkhaus soll berücksichtigt werden.“ ergänzt.[7]

Die Stadt Flensburg zeigt sich in der Begründung über die Lärmentwicklung am Bahnhof besorgt, wird den Platz aber für die Feuerwehr nutzen. Sofern dem Antrag der WiF-Fraktion zugestimmt wird, soll die Fläche sogar als Ausweichfläche für den Bau eines Hotel- und Parkhaus-Komplexes genutzt werden, da die im Frühjahr unter Polizeieinsatz geräumte und gerodete Waldfläche im Bahnhofswald dafür laut Antrag der WiF nicht mit dem Umweltschutz vereinbar wäre.

Änderungsanträge, die eine Alternativlösung für die Bunnies Ranch analog zum Kühlhaus beinhalten, sind bisher nicht dokumentiert.
Änderungsanträge, die sich gegen eine Ausweichfläche für das umstrittene Hotel und Parkhaus-Projekt aussprechen, ebenfalls nicht.

So muss derzeit davon ausgegangen werden, dass die Stadt Flensburg der Vereinskultur eine klare Absage erteilt und den Kulturinitiativen, die sich seit vielen Jahren für die Menschen, Tiere und Umwelt der Stadt Flensburg engagiert haben, trotz vorheriger Zusage in den Rücken fällt.

Mit großem Unverständnis reagieren wir auf die Ankündigung der Stadt Flensburg, Kulturinitiativen aus Flensburg zu verdrängen, um die Region attraktiver für Wirtschaftsinteressen zu machen.

Die Stadt muss sich an den Bedürfnissen der Menschen vor Ort ausrichten, dazu gehört auch die kulturelle Vielfalt und Diversität durch Vereine wie die Bunnies Ranch. Ein Alternativ-Angebot, welches die Fortführung der wertvollen, unabhängigen Kulturarbeit und der diversitätsgeprägten alternativen Wohnformen  ermöglicht, ist das Minimum.

Termine:

Einladung der Bunnies Ranch e.V.: 18.10.2021 17:00 Uhr Runder Tisch in der Dänischen Zentralbücherei, Nordertr. 59 in Flensburg für alle Beteiligten und Betroffenen der Entscheidung[8]

Ratsversammlung: 19.10.2021 16:00 Uhr Ratssaal, Rathausplatz 1 24937 Flensburg

[1] https://usercontent.one/wp/www.bunniesranch.de/wp-content/uploads/2021/01/Bunnies_Ranch_Konzept_Web.pdf
[2] https://www.bunniesranch.de/
[3] https://kuehlhaus.net/kuehlhaus-geschichte.php
[4] https://www.shz.de/lokales/flensburger-tageblatt/Kulturprojekte-in-Flensburg-muessen-der-Umgestaltung-im-Bahnhofsviertel-weichen-id33989202.html
[5] https://akopol.wordpress.com/2021/10/15/flensburger-kulturprojekt-bunnies-ranch-bedroht-politik-und-verwaltung-auf-zick-zack-kurs/
[6] https://ratsinfo.flensburg.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZZ3EtlxZOsyQcDa1_UbYGM1oj9Kl5EiD6pEpEtSNOf6b/Beschlussvorlage_SUPA-64-2021.pdf
[7] https://ratsinfo.flensburg.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZdLt4GkW9NbXMqdrwRkmxElWTyDBRxzy_YG03HNgWPuU/Beschlussvorlage_SUPA-64-2021_2._Ergaenzung_1._Nachtrag.pdf
[8] https://www.facebook.com/BunnyOnTheRanch

25.09.2021 18:00 Uhr Neumünster Kategorie C-Konzert stören – Titanic versenken!

Am Samstag ist in der Neonazi-Kneipe Titanic Neumünster ein Kategorie C – Konzert geplant. Am 15.02.2020 wurde dort ein Konzert mit der Combat-18-Band Oidoxie und Karin Mundt organisiert. Die Titanic gilt als Nachfolge des Club 88, wird von der NPD geleitet und steckt in Schwierigkeiten.

Für Samstag ist eine antifaschistische Kundgebung angekündigt worden:

Angemeldete Kundgebung: 18:00 Uhr
Treffpunkt: 17:30 Postparkplatz (direkt am Bahnhof)
EA: 040 432 78 778

Infos unter:
https://twitter.com/AntifaNMS/status/1441467993796628481