Am 01.04.2019 wurde das Gerichtsurteil zum Frei.Wild-Auftritt in der Flens-Arena verkündet.
Politiker des Schleswig-Holsteinischen Landtages äußerten sich erstmalig zu der Frei.Wild-Debatte:
Zur durch das Flensburger Landgericht bestätigten Absage des Frei.Wild-Konzerts in Flensburg sagt der Flensburger Abgeordnete der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Rasmus Andresen:
„Flensburg bleibt bunt! Ich freue mich, dass die Klage des Tourneeveranstalters von Frei.Wild abgewiesen wurde und das Konzert in der Flensarena damit nicht stattfinden wird. Viele Flensburger*innen haben schon vorher deutlich gemacht, dass in unserer Stadt kein Platz für Nationalismus und Hetze ist. Ich möchte mich ganz herzlich bei allen bedanken, die sich in den letzten Wochen für ein buntes und weltoffenes Flensburg eingesetzt haben und dies auch weiterhin tun.“
Der Sprecher für Strategien gegen Rechtsextremismus, Lasse Petersdotter, ergänzt:
„Frei.Wild ist mehr als eine patriotische Deutschrockband in der Grauzone. Ihre Konzerte füllen riesige Hallen und ihre Strategie der völkischen Grenzgänge macht rechtes Gedankengut und rechte Szenen anschlussfähig für die Mitte der Gesellschaft. Sie liefern damit einen Soundtrack für den Rechtsruck der letzten Jahre.
Frei.Wild ist PEGIDA für die Ohren. Ihre Texte stehen in der Tradition des Rechtsrocks, der seit den 90er Jahren zunehmend auf mildere Töne setzt und bewusst auf strafbewertete Inhalte verzichtet. Für Anhänger*innen rechter Ideologien reichen derweil die Anspielungen und mehr oder weniger versteckten Hinweise auf beispielsweise Hooligan-Szenen und völkische Ideologie.“[1]
Damit schließen sich Politiker der Landesregierung der Kritik verschiedener Kommunal- und Landespolitiker*innen der anderen Bundesländer an, die Auftritte der Band Frei.Wild wegen ihrer rechtspopulistischen Inhalte und der Vermarktung nationalistischer Überzeugungen im Hinblick auf den historisch besonderen, deutschen Kontext ablehnen.
“Frei.Wild” und ihre Label-Band “Alles mit Stil”, ebenfalls bei „Rookies & Kings“, sollten am 20.04.2019 in der Flens-Arena auftreten, jedoch wurde kein gültiger Vertrag unterzeichnet.
Mehrere Bündnisse in Schleswig-Holstein und auf vielen Zwischenhalten der aktuellen Tour machen derzeit mit Petitionen, Informationsveranstaltungen und Demonstrationen auf die umstrittene Band aufmerksam und fordern, jegliche Unterstützung zu Gunsten von Frei.Wild einzustellen und als Kultureinrichtungen politische Verantwortung zu übernehmen.
Weitere Informationen:
Bündnis Keine Bühne Für Nationalist*innen – Termine
Bündnis Kein Hafen für Nationalismus – Neuigkeiten