10.04.2019 Meldorf „Frei.Wild“ zwischen Grauzone, Nationalismus und Rechtsrock – das Problem mit der “neuen” Rechten – Info-Abend und Podiumsdiskussion

Informationsveranstaltung mit dem Referenten Michael Weiß („Agentur für soziale Perspektiven, Berlin“) und anschließender Podiumsdiskussion mit Delara Burkhardt (SPD) und Sebastian Borkowski (DIE LINKE).

Ort: Meldorf, Kulturkneipe Bornholdt, Zingelstraße 14
Zeit: 19.00 Uhr

Europa steht vor einem Rechtsruck, die Grenzen des moralisch Sagbaren werden spürbar verschoben und rechte Ideologien sind im Trend. Die Musikbranche bleibt hier viel zu oft ungesehen. Dabei wird insbesondere im Musikbereich immer stärker versucht, rechte Ideologie gesellschaftsfähiger zu machen und Schnittstellen ins extrem rechte, neonazistische Milieu zu schaffen. Viele dieser Bands bewegen sich hierfür facettenreich zwischen Mainstream, Grauzone und Rechtsrock und geben sich einen “unpolitischen” Anstrich.

Schon 2012 wurde die rechtspopulistische Band “Frei.Wild” in die Eiderlandhalle Pahlen (Dithmarschen) eingeladen, wogegen ein Bündnis gegen Rechts allem Widerstand zum Trotz protestierte. Am 18.04. will die Band “Frei.Wild” wiederholt in der Eiderlandhalle auftreten. Grund genug, um uns anzuschauen, wie mit der Problematik der “neuen” Rechten heutzutage umgegangen werden kann.

Wir haben für den Abend Michael Weiß von der „Agentur für soziale Perspektiven“ Berlin (ASP Berlin) als Referent eingeladen. Michael beschäftigt sich seit Langem mit der vermeintlich „unpolitischen Grauzone“ und damit verbundenen Rechtsrockfacetten und wird für einen Einblick in diese rechte Lebenswelt sorgen.

Aus der Vortragsbeschreibung:

“Doch jenseits der White-Power-Rockmusik etablieren sich rechte Lebenswelten, für die die Kategorie “Nazis” genauso wenig zutrifft wie das Label “unpolitisch”. Sie sind irgendwo dazwischen, in der Grauzone. Diese Grauzone reicht weit hinein in “alternative” Szenen und bedeutet einen zunehmenden Raumverlust für linke, emanzipatorische Ideen. (…) Entsprechende Strömungen in Punk und OI sind ebenso Thema wie die Popkultur von Böhse Onkelz und Frei.Wild. Zum einen wird anhand von Beispielen aufgezeigt, wie eng manch „unpolitische“ Künstler*innen aus der Grauzone mit extrem rechten Milieus verwoben sind. Zum anderen gibt es unappetitliche Einblicke in reaktionäre Männerwelten, spießbürgerliche Rebellionsfantasien und in Wertebilder, die auf
Ballermann-Partys und in Bildungszeitungs-Leserbriefen wahrlich besser aufgehoben wären als in links codierten Szenen.”(vgl. https://www.apabiz.de/bildung/grauzone/)

Anschließend diskutieren wir über Maßnahmen gegen den Rechtsruck in Musikkultur und Gesellschaft unter anderem mit der Kandidatin für das EU-Parlament Delara Burkhardt (SPD) sowie mit Sebastian Borkowski aus dem Landesvorstand Schleswig-Holstein (DIE LINKE).

+++Ausgeschlossen von der Veranstaltung sind gemäß § 6 Absatz 1 des Versammlungsgesetzes Personen, die extrem rechten Parteien, den „Freien Kameradschaften“, der “Neuen Rechten” oder sonstigen extrem rechten Vereinigungen angehören, der rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende, neonazistische Äußerungen oder Handlungen in Erscheinung getreten sind. Das gilt auch für Menschen, die öffentlich Merchandise von „Frei.Wild” oder „Böhse Onkelz” zur Schau stellen oder im Umfeld dieser “Szene” auffällig geworden sind. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen.+++

Mehr Infos:

https://www.facebook.com/events/861344734204323/
https://kbfn.noblogs.org/10-4-info-meldorf/

+++Hinweis: Am 18.04.2019 findet ein politischer Protest gegen Frei.Wild in Pahlen statt. Am 20.04.2019 ebenfalls in Flensburg. Schleswig-Holstein sagt Nein zu Frei.Wild – Nein zu Nationalismus, Rechtsrock und Grauzone!+++

 

 

09.03.2018 Mehrere Neonazi-Veranstaltungen in Norddeutschland

Wir dokumentieren einen Beitrag von EXIF – Recherche & Analyse über das Neonazi- Konzert am 09.03.2019 in der Titanic Neumünster (wir berichteten):

09.03.2019 17.00 Uhr Neumünster: Protest gegen Rechtsrock-Konzert und Gegenveranstaltung

Wir dokumentieren anlässlich des Neonazikonzertes am 09.03.2019 einen Beitrag der Kampagne „Titanic – versenken – Nazikneipen dichtmachen“ :

Sa, 09.03.: Protest gegen Nazikonzert in der „Titanic“

  • Wann? Sa, 09.03., ab 17 Uhr
  • Wo? Vor der AJZ, Friedrichstraße 24
  • Was? Protest/Konzert

Den Nazis der „Titanic“, die ja laut Aussage von Micheel und Co. keine sind, steht nach der heißen Phase der Kampagne „Für mehr Eisberge“ das Wasser bis zum Hals. In der Szene kursieren Aufrufe, endlich aktiv zu werden, die Kameraden vor Ort zu unterstützen und die „Titanic“ „zu retten“. Einerseits versuchen sie immer wieder verzweifelt zu beweisen, dass sie mit Rassismus und extrem rechten Strukturen nichts am Hut haben, veranstalten nun aber ein aus NPD-Kreisen organisiertes Konzert mit zwei Acts aus der Naziszene, Stonehammer und Wut aus Liebe (mehr dazu unter https://www.bnr.de/artikel/aktuelle-meldungen/wut-aus-liebe-in-der-titanic). Klingt unlogisch? Ist es auch. Vor allem ist es allerdings nicht hinnehmbar, dass mit Stonehammer einmal mehr eine Band die „Titanic“ und die Nachbarschaft beschallt, die Songtexte schmettert wie „Blood & Honour will last forever, a million voices can‘t be wrong!“ und sich damit auf das seit 2000 in Deutschland verbotene extrem rechte Netzwerk bezieht, dessen bewaffneter Arm Combat 18 schon 2003 Ziel von Razzien auch in Neumünster war.

Wer dagegen Flagge zeigen will, kann ab 17 Uhr vor die AJZ in der Friedrichstraße kommen. Lohnt sich in doppelter Hinsicht, denn hier findet etwas später dann auch unter dem Motto „Nazikneipe dichtmachen“ ein Punkkonzert mit Zunder und Gordon Shumway statt.

http://eisberge.blogsport.eu/?p=531

 

Weitere Informationen:

***07.03.2019 20:00 Uhr Musikschule Neumünster: Filmvorführung zum Thema
Ort: Musikschule Neumünster, Haart 32, Kellergewölbe

 

09.03.2019 18.00 Uhr Neumünster – Erneut Rechtsrock-Konzert in der Titanic, mit Stonehammer und Karin Mundt (Wut aus Liebe) geplant

Stellungnahme “Kein Rechtsrock in Neumünster – Titanic-Konzert am 9.3. untersagen!”

07.03.2019 20:00 Uhr Neumünster – Filmabend „Blut muss fließen“ – Undercover unter Nazis

 

 

Stellungnahme “Kein Rechtsrock in Neumünster – Titanic-Konzert am 9.3. untersagen!”

Stellungnahme: Kein Rechtsrock in Neumünster – Titanic-Konzert am 9.3. untersagen!

5/3/19 von “Keine Bühne Für Nationalist*innen”

Am 07.03.2019 wird zur Aufklärung aufgrund des geplanten Neonazi-Konzertes in Neumünster am 09.03.2019 der Film „Blut muss fließen – undercover unter Nazis” in der Musikschule Neumünster gezeigt.[1]

Der Film soll darauf aufmerksam machen, was üblicherweise auf diesen Konzerten verborgen vor den Augen der Öffentlichkeit geschieht und den Einfluss der neonazistischen Musikbranche verdeutlichen.[2]

Aus dem Ankündigungstext:
„Der Sänger grölt Gewaltparolen, die Neonazis toben, die Arme gehen hoch zum Hitlergruß: Als der Journalist Thomas Kuban zum ersten Mal ein Neonazi-Konzert mit versteckter Kamera dreht, ermöglicht er Einblicke in eine Jugendszene, in die sich kaum ein Außenstehender wagt. Neun Jahre später hat er fünfzig Undercover-Drehs hinter sich, auch jenseits deutscher Grenzen. Ein Lied begegnet ihm immer wieder: „Blut muss fließen knüppelhageldick…“. Hochbrisant und einzigartig ist das Material, das er unter extremen persönlichem Risiko zusammengetragen hat. Es dokumentiert hautnah, wie junge Leute mit Rechtsrock geködert und radikalisiert werden. Gemeinsam mit dem Filmemacher Peter Ohlendorf reist er noch einmal zurück an Orte, an denen er undercover gedreht hat. Im Fokus steht dabei die Frage, die er auch auf der politischen Ebene zu klären versucht: Wie ist es möglich, dass auf der rechtsextremen Partymeile über alle Grenzen hinweg gefeiert werden kann?”

Im Anschluss ist eine Diskussionsrunde mit Regisseur Peter Ohlendorf (Filmfaktum) geplant.

Ort: Musikschule Neumünster, Haart 32, Kellergewölbe
Zeit: 20.00 Uhr
Datum: 07.03.2019

Riskant finden wir im Hinblick auf das Rechtsrock-Konzert insbesondere, dass das weltweit agierende Blood & Honour-Netzwerk bereits 2000 in Deutschland verboten wurde, aber dennoch bundesweit Konzert-Veranstaltungen mit eindeutigem Blood & Honour- Bezug stattfinden können und die Behörden die Füße still halten und wegschauen, wenn in dem besagten Umfeld NS-Ideologie verbreitet wird.
2005 wurde die Gaststätte „Titanic”, damals noch als mögliche Konkurrenz zum Club88, im Landesverfassungsschutzbericht Schleswig-Holstein als Neonazi- und Bandidos-Treffpunkt erwähnt. Seitdem hat sich nicht viel getan, abgesehen davon, dass die NPD die Führung übernommen hat und die Gaststätte spätestens seit dem Ende des „Club88″ als überregionaler Vernetzungspunkt der rechten Szene genutzt wird.[3, 4]

Müssen wir uns Sorgen machen, dass am Wochenende alkoholisierte Neonazis durch Neumünster marschieren und möglicherweise alternativ aussehende junge Menschen angreifen, die z.B. gerade auf dem Hin- oder Rückweg von einem Punk-Konzert in der Bahnhofsnähe sind?
Es wäre nicht das erste Mal. Immer wieder ist das Jugend- und Kulturzentrum AJZ Angriffsziel örtlicher Neonazis geworden.[5]

Bislang entsteht nicht nur der Eindruck, dass die Stadt das Konzert am liebsten verschweigen möchte, sondern auch, dass die Situation um die „Titanic” von den Behörden nicht nur sicherheitstechnisch völlig unterschätzt wird.
Insbesondere da es als Solidaritätsveranstaltung für den Erhalt der Titanic deklariert wird und die Aufklärungskampagne „Titanic versenken – Nazikneipen dichtmachen” angreift.

Bei dem Rechtsrockkonzert in Wahlstedt 2017 mit “Kategorie C” und “Hausverbot” wurde der Eindruck der Unterschätzung dadurch erweckt, dass etwa 100 Neonazis und Rocker hier ein bundesweites rechtes Vernetzungstreffen feiern konnten.[6]
Schlimmer kam es z.B. bei dem jährlich in Dahme (Ostholstein) stattfindenden und öffentlich angekündigten Blood & Honour-Konzert der Onkelz-Coverband „28-Gehasst-Verdammt-Vergöttert” (28=B&H), deren Mitglieder Verbindungen zu dem Terrornetzwerk „Combat18″ aufweisen. Nachdem das Ordnungsamt die Rechtsrock-Veranstaltung in der Ostseestrandbar ohne Bedenken genehmigte, war auch keine Polizei vor Ort, um ggfs. Straftaten zu dokumentieren.[7]
Stattdessen aber eine Mischung aus Onkelz-Fans, bekannten Neonazi-Aktivisten und rechten Rockern z.B. Bandidos-Mitglied Alexander Hardt, der derzeit in Kiel einen DHL-Paketshop in seinem Szene-Laden betreibt. So kam es in Dahme offenbar ungehindert zu Straftaten, z.B. Hitlergruß.[8]

Die Stadt Neumünster muss sich nun schnell überlegen, wie sie dem geplanten neonazistischen Treiben in der Wippendorfer Straße in Neumünster Einhalt gebieten kann.
Die Titanic ist keine kleine Dorfkneipe für rechtsoffene Neumünsteraner*innen, sie ist ein NPD-geführter, internationaler Szene-Standort für neonazistische Vernetzungs- und Organisationstrukturen.[9]

Wir erwarten, dass das Rechtsrock-Konzert mit einem der führenden Blood & Honour-Akteure und Mitglied der “Vandalen – Ariogermanische Kampfgemeinschaft” David Allan Surette in der Titanic untersagt wird.

[1] https://kbfn.noblogs.org/9-3-19-rechtsrock-in-der-titanic-neumunster/
[2] https://kbfn.noblogs.org/7-3-19-filmabend-blut-muss-fliessen-undercover-unter-nazis/
[3] http://eisberge.blogsport.eu/?p=253
[4] https://www.antifainfoblatt.de/artikel/bandidos-schleswig-holstein-ein-88-club
[5] https://www.nms-bunt-statt-braun.de/fileadmin/user_upload/Redakteur/PDF/Braune_Fallen_in_NMS_A5_quer.pdf
[6] https://www.antifa-kiel.org/2017/05/16/kategorie-c-konzert-im-clubhaus-der-bandidos-in-wahlstedt/
[7] http://www.ln-online.de/Lokales/Ostholstein/Gruenen-Politiker-fordert-Infos-zu-rechtem-Konzert-in-Dahme
[8] https://exif-recherche.org/?p=5177
[9] http://eisberge.blogsport.eu/?page_id=296

07.03.2019 20:00 Uhr Neumünster – Filmabend „Blut muss fließen“ – Undercover unter Nazis

Angesichts des geplanten Neonazi-Konzertes in Neumünster am 09.03.2019 (wir berichteten) wird am Donnerstag ein Filmabend in der Musikschule Neumünster stattfinden.[1]

Gezeigt wird der Film: „Blut muss fließen“ – Undercover unter Nazis.

Aus dem Ankündigungstext:

“Der Sänger grölt Gewaltparolen, die Neonazis toben, die Arme gehen hoch zum Hitlergruß: Als der Journalist Thomas Kuban zum ersten Mal ein Neonazi-Konzert mit versteckter Kamera dreht, ermöglicht er Einblicke in eine Jugendszene, in die sich kaum ein Außenstehender wagt. Neun Jahre später hat er fünfzig Undercover-Drehs hinter sich, auch jenseits deutscher Grenzen. Ein Lied begegnet ihm immer wieder: „Blut muss fließen knüppelhageldick…“. Hochbrisant und einzigartig ist das Material, das er unter extremen persönlichem Risiko zusammengetragen hat. Es dokumentiert hautnah, wie junge Leute mit Rechtsrock geködert und radikalisiert werden. Gemeinsam mit dem Filmemacher Peter Ohlendorf reist er noch einmal zurück an Orte, an denen er undercover gedreht hat. Im Fokus steht dabei die Frage, die er auch auf der politischen Ebene zu klären versucht: Wie ist es möglich, dass auf der rechtsextremen Partymeile über alle Grenzen hinweg gefeiert werden kann?”

Im Anschluss ist eine Diskussionsrunde mit Regisseur Peter Ohlendorf (Filmfaktum) geplant.[2]

Ort: Musikschule Neumünster, Haart 32, Kellergewölbe
Zeit: 20.00 Uhr

[1] https://kbfn.noblogs.org/9-3-19-rechtsrock-in-der-titanic-neumunster/
[2] https://www.filmfaktum.de/author/peter-ohlendorf/

Ausgeschlossen von der Veranstaltung sind gemäß § 6 Absatz 1 des Versammlungsgesetzes Personen, die extrem rechten Parteien, den „Freien Kameradschaften“, der “Neuen Rechten” oder sonstigen extrem rechten Vereinigungen angehören, der rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende, neonazistische Äußerungen oder Handlungen in Erscheinung getreten sind. Das gilt auch für Menschen, die öffentlich Merchandise von Frei.Wild oder den Böhsen
Onkelz zur Schau stellen oder im Umfeld dieser “Szene” auffällig geworden sind. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen.

09.03.2019 18.00 Uhr Neumünster – Erneut Rechtsrock-Konzert in der Titanic, mit Stonehammer und Karin Mundt (Wut aus Liebe) geplant

Am 09.03.2019 will die kanadische Neonazi-Band „Stonehammer” zusammen mit Karin Mundt (Wut aus Liebe) in der Neonazi-Kneipe “Titanic” in Neumünster (SH) auftreten.
Das Konzert ist als Soli-Konzert mit dem Motto „Die Titanic bleibt” zu verstehen und ist offenbar an die kürzlich gestartete Kampagne „Titanic versenken – Nazikneipen dichtmachen” angelehnt, die wir weiterhin unterstützen.[1]

Karin Mundt war im März 2018 in der Neonazi-Kneipe im Rahmen einer Veranstaltung der NPD Mittelholstein mit ihrer Rechtsrockband „Wut aus Liebe” aufgetreten.[2]

2016 haben „Stonehammer” das 15-jährige Bestehen der Neonazi-Kameradschaft „Voice of Anger” in Deutschland gefeiert. Die Kameradschaft ist in Blood & Honour- Strukturen aktiv und organisiert bundesweit konspirative Neonazi-Konzerte.[3, 4]
Der Sänger David Allen Surette aka „Griffin Surette” stellte in der Vergangenheit Zeichnungen für u.a. die verbotene Neonazi-Band „Landser” her und hatte 2016 das Tattoostudio „Mad Piper Tattoo” in Berlin eröffnet.[5]

Surette gründete in Kanada 1992 die rassistische Band „Aryan” und ist bis heute in verschiedenen Formationen aktiv, etwa als „Liedermacher Griffin”, in der Tribute-Band für Skrewdriver „Skrew You” und bei der Blood & Honour-Band „Sons of Odin”. Weiterhin spielt Surette im internationalen Blood & Honour- Netzwerk eine wichtige Rolle und galt als Kontaktperson für Kanada. Ebenfalls ist er Ehrenmitglied der neonazistischen rockerähnlichen Gruppierung „Vandalen – Ariogermanische Kampfgemeinschaft”.[6]

2018 spielte Surette als “Griffin”, sowie in der Bandcombo „Sons of Odin” zum Geburtstag von Adolf Hitler in Ostritz auf dem internationalen Blood & Honour/Hammerskins-Vernetzungstreffen SuS-Festival (Schild- und Schwert) vom 20.04.2018 – 21.04.2018 (gemeinsam u. A. mit den Bands „Kategorie C”,  „Oidoxie”, „Sturmwehr”, „Die Lunikoff Verschwörung”, „Nahkampf”, „Batallion 500 und „Flak”), veranstaltet von Thorsten Heise (NPD) im Hotel „Neißeblick”. All das unter den Augen offensichtlich hoffnungslos überforderterter Einsatzkräfte mit einem fragwürdigen Konzept, während der CDU-Innenminister äußerte, dass die Presse und die Gegendemonstrant*innen verantwortlich an der ganzen Misere seien, weil sie die Veranstaltung nicht kommentarlos hinnehmen wollten.  [7, 8, 9]

Wie bereits in Dahme (Ostholstein) im August mit dem Auftritt der Blood & Honour-Band „28 – Gehasst verdammt vergöttert”, wird in der „Titanic” Neumünster am kommenden Wochenende ein bekanntes Rechtsrock-Konzert für die Szene-Kneipe „Titanic” stattfinden, um dort neonazistische Inhalte zu verbreiten, wenn dies nicht im Vorfeld verhindert wird. [10, 11]

Nachdem der Club88 als Neonazi-Treffpunkt in Neumünster weichen musste, ist die „Titanic” bereits seit vielen Jahren im Fokus der Behörden. Geschehen ist bislang allerdings nichts. Antifaschistische Proteste führten bislang nicht dazu, dass die Stadt die Neonazi-Kneipe als Problem wahrnimmt und etwas gegen sie unternimmt. Jedoch konnte erreicht werden, dass die Mär von der unpolitischen Kneipe, die mit Neonazis nichts am Hut habe, definitiv Vergangenheit ist.[12]

***Nachtrag***
Im Vorfeld der geplanten Neonazi-Veranstaltung findet am 07.03.2019 um 20.00 Uhr in der Musikschule Neumünster ein Filmabend „Blut muss fließen – Undercover unter Nazis” mit dem Regisseur Peter Ohlendorf statt.
Veranstaltungslink: kbfn.noblogs.org/7-3-19-filmabend-blut-muss-fliessen-undercover-unter-nazis/

[1] http://eisberge.blogsport.eu/?p=521
[2] https://www.antifainfoblatt.de/artikel/rechte-kommunalwahlergebnisse-schleswig-holstein
[3] https://www.belltower.news/griffin-stonehammer-51638/
[4] https://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2016/11/14/blood-and-honour-voice-of-anger-clubhaus_22708
[5] https://www.antifa-berlin.info/node/1151
[6] https://dontcallitmusic.noblogs.org/post/2017/12/21/neonazis-als-liedermacher-gewollt-aber-nicht-gekonnt/
[7] https://www.mdr.de/nachrichten/politik/regional/bands-rechtsextremes-festival-schild-und-schwert-ostritz-100.html
[8] https://www.vice.com/de/article/9kgjdd/ostritz-sachsen-npd-wie-das-schild-und-schwert-festival-die-neonazi-szene-vereinen-wollte
[9] https://www.belltower.news/ss-festival-in-ostritz-und-die-polizei-scheint-heillos-ueberfordert-47594/
[10] https://exif-recherche.org/?p=5177
[11] http://www.ln-online.de/Lokales/Ostholstein/Gruenen-Politiker-fordert-Infos-zu-rechtem-Konzert-in-Dahme
[12] http://eisberge.blogsport.eu/?p=253

 

 

02.02.2019 18.00 Uhr Kiel – Keine Bühne Für Nationalist*innen! Offenes Treffen

Am 02.02.2019 wollen wir einen Neustart der Kampagne “Keine Bühne Für Nationalist*innen” wagen. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich einzubringen.

Ort: Pumpe Kiel, Galerie (Haßstr. 22, 24103 Kiel)
Zeit: Ab kurz nach 18.00 Einlass, ca. 18.15 Beginn.

Keine Bühne Für Nationalist*innen ist ein überregionales Bündnis, welches über rechtsoffene Tendenzen in Subkultur und Musikszene aufklären möchte.

Zuletzt wurde im Rahmen von Frei.Wild-Auftritten in Kiel und auf dem Baltic Open Air über Hintergründe zu der Band und weiteren rechtsoffenen Strukturen aufgeklärt. Daran schließen wir angesichts der kürzlichen Ankündigungen mehrerer Rechtsrock- und Grauzonebands in Schleswig-Holstein in den kommenden Monaten, sowie der bundesweit steigenden Anzahl an Rechtsrockkonzerten an.

Ausgeschlossen von der Veranstaltung sind gemäß § 6 Absatz 1 des Versammlungsgesetzes Personen, die extrem rechte Parteien, den „Freien Kameradschaften“ oder sonstigen extrem rechten Vereinigungen angehören, der rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen oder Handlungen in Erscheinung getreten sind. Das gilt auch für Menschen, die öffentlich Merchandise von Frei.Wild oder den Onkelz zur Schau stellen oder im Umfeld dieser “Szene” auffällig geworden sind. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen.

Beachtet bitte auch die Einlasskriterien der Location:
https://www.diepumpe.de/einlasskriterien/

https://www.facebook.com/events/358364074984192/

21-23. Juni 2019 Ostritz – Erneut Rechtsrock/Blood&Honour-Festival geplant

Am 21/22 Juni 2019 ist das Abschiedskonzert von der Bremer Hooligan-Neonazi-Band Kategorie C in Ostritz, Sachsen angekündigt.

Im Hotel Neißeblick sollen im Rahmen der diesjährigen Neuauflage vom “Schild und Schwert Festival” als einschlägig bekannte Rechtsrock-Bands “Frontalkraft”, “Die Lunikoff-Verschwörung”, “LTW”, “Screwdriver +Sons of Odin”, Brutal Attack” und “Radikahl” auftreten. “Griffin”, “Ken McLellan”, “Frontfeuer” und “Hausmannskost” stehen ebenfalls im mehrtägigen Abendprogramm.


NPD-Kader und Veranstalter Thorsten Heise feiert zugleich seinen Geburtstag am 23.06., weshalb von einem größeren Event auszugehen ist, als ohnehin.

Ein Mix aus Blood&Honour-Bands, Kampfsport und Politik, getarnt als polit. Versammlung. Das ist in Ostritz nichts neues, wenn die bisherigen Schild und Schwert-Festivals betrachtet werden. Die Festivalwerbung und der Ticketverkauf werden i.d.R. über Heises WB-Versand abgewickelt. Heise hat bis heute Verbindungen zu Blood&Honour und gilt als eine der Führungsfiguren in Deutschland.

Zu Blood&Honour international gibt es einen umfangreichen Recherche-Artikel von Exif Recherche aus dem Juni 2018:

15.12.2018 14:00 Uhr Neumünster Rathaus: Demonstration „Titanic versenken – Rote Karte für Horst Micheel!“

Demonstration

Titanic versenken – Rote Karte für Horst Micheel!

SAMSTAG, 15. DEZEMBER 18 – 14.00 UHR – RATHAUS NEUMÜNSTER

In den vergangenen Wochen hat die Kampagne „Titanic versenken – Nazikneipen dichtmachen!“ mit verschiedenen Aktionen darauf hingewiesen, dass die Kneipe „Titanic“ in der Wippendorfstraße in Neumünster nach der Schließung des „Club 88″ mehr und mehr zum zentralen Treffpunkt der Naziszene in Schleswig-Holstein geworden ist. Schon vor mehr als zehn Jahren gingen von hier Jagden auf Menschen aus, die nicht in das Weltbild der Nazis passen, es gab damals sowie in den Folgejahren immer wieder Übergriffe auf die Moschee oder das alternative Jugendzentrum AJZ. Vor allem auch die Nazirocker der Bandidos frequentierten die Kneipe häufig, ihr Unterstützerverein Contras, dem auch der Sohn von Horst Micheel angehörte, feierte hier sein einjähriges Bestehen, regelmäßig kam es in oder vor der „Titanic“ zu Schlägereien oder Messerstechereien zwischen verfeindeten Rockergruppen. Die Lage spitzte sich so zu, dass u.a. der Bereich um die „Titanic“ zum Gefahrengebiet erklärt wurde. Parallel bot die Partei schon damals der extrem rechten NPD ein Zuhause, neben Landesvorstandstreffen gab es hier aber auch regelmäßig Rechtsrockkonzerte mit menschenverachtenden Texten. Im Kommunalwahlkampf 2018 spielte die Kneipe in der Wippendorfstraße dann endgültig die zentrale Rolle: Hier fanden sowohl das Vortreffen der Kandidat*innen als auch der Wahlkampfauftakt, zu dem der mehrfach vorbestrafte NSU-Unterstützer Thorsten Heise als Redner eingeladen wurde, und die Wahlparty statt. Hier laufen die Stränge von Reichsbürgern, extrem rechter Parteipolitik, Kameradschaftszene und rechtsterroristischem Umfeld zusammen, die Kneipe schafft es aber dennoch immer wieder, einen unpolitischen Charakter vorzugaukeln. Mit Dartturnieren, WM-Übertragungen oder Discoabenden, für die jeweils mit bunten Plakaten geworben wird, will aber Horst Micheel, der inzwischen für die NPD in der Ratsversammlung sitzt, nicht nur von seinen Naziumtrieben ablenken, sondern auch Menschen am Stammtisch agitieren und an die Partei und die Naziszene heranführen.

Die antifaschistische Kampagne „Titanic versenken – Nazikneipen dichtmachen“, die von mehr als 100 Gruppen und vielen Einzelpersonen unterstützt wird, versucht eben diesen braunen Sumpf trockenlegen. Die Menschen wieder für die extrem rechten Umtriebe der „Titanic“ zu sensibilisieren, um es den Nazis schwer zu machen, als Wolf im Schafspelz Wähler*innenstimmen zu fischen, ist in den vergangenen Wochen teilweise bereits gelungen: Am Rande der aufsehenerregenden Aktionen wurde viele Flugblätter verteilt und Gespräche geführt, die Lokalpresse berichtete mehrfach. Erst recht nach den Erfahrungen der NSU-Mordserie und Pogromen wie in Chemnitz wollen wir aber unserer Forderung, Nazikneipen dichtzumachen und insbesondere die „Titanic“ zu „versenken“, Nachdruck verleihen. Wir laden die Einwohner*innen und Besucher*innen der Stadt dazu ein, sich in Zeiten des Rechtsrucks und neu auflodernder rechter Pogrome klar für ein solidarisches Miteinander und gegen ein rassistisches, nationalistisches und antisemitisches Weltbild auszusprechen und der „Titanic“ als dem zentralen Ort neonazistischer Aktivitäten in Schleswig-Holstein die rote Karte zu zeigen.

Kommt am Samstag, den 15.12.2018, ab 14 Uhr zur Demonstration durch die Innenstadt. Es wird kurze Redebeiträge der Kampagne, der Türkischen Gemeinde, des ver.di-Ortsvereins, des Bündnis gegen Rechts, des Vereins für Toleranz und Zivilcourage, des Vereins der Verfolgten des Naziregimes, der Ratsfraktion der Linken sowie der Autonomen Antifa Koordination Kiel geben. Wer so etwas rumliegen hat, kann gerne eine rote Karte mitbringen, um sie an passender Stelle Horst Micheel und Co. zu zeigen.

Reist aus Sicherheitsgründen nicht alleine an, sondern sprecht euch mit Freund*innen oder Kolleg*innen ab. Wer nicht ohne Begleitung zu Fuß zum Großflecken kommen möchte, kann zu den Vorabtreffpunkten kommen:

  • Hauptbahnhof (RE aus Hamburg 12:22-13:12, Zustieg in Pinneberg 12:25, Elmshorn 12:47; aus Flensburg RE 12:15, aus Kiel RE 12:27)
  • Südbahnhof (RE/NBE aus Lübeck 12:08-13:24, Zustieg in Bad Oldesloe 12:37, Bad Segeberg 13:03)

Von dort, also aus verschiedenen Winkeln der Stadt, werden wir gemeinsam zum Demoauftakt am Rathaus gehen und unterwegs auch schon ein paar Flugblätter verteilen.

Alle Informationen unter:
http://eisberge.blogsport.eu/

Kampagne „Titanic versenken – Nazikneipen dichtmachen!

Wir teilen und unterstützen den Aufruf der Kampagne „Titanic versenken – Nazikneipen dichtmachen!“

Aufruf

Seit der Schließung des „Club 88“ und der Zusammenlegung der NPD Kreisverbände im KV Mittelholstein mit dem Epizentrum Neumünster entwickelt sich die Nazikneipe „Titanic“ in der Stadt an der Schwale mehr und mehr zum zentralen Treffpunkt der Naziszene in Schleswig-Holstein. Schon vor mehr als zehn Jahren gingen von hier Jagden auf Menschen aus, die nicht in das Weltbild der Nazis passen, es gab damals sowie in den Folgejahren immer wieder Übergriffe auf die Moschee oder die Aktion Jugendzentrum. Vor allem auch die Nazirocker der Bandidos frequentierten die Kneipe häufig, ihr Unterstützerverein Contras, dem auch der Sohn von Horst Micheel angehörte, feierte hier sein einjähriges Bestehen, regelmäßig kam es in oder vor der Titanic zu Schlägereien oder Messerstechereien zwischen verfeindeten Rockergruppen. Parallel bot die Partei schon damals der extrem rechten NPD ein Zuhause, neben Landesvorstandstreffen gab es hier aber auch regelmäßig Rechtsrockkonzerte mit menschenverachtenden Texten. Im Kommunalwahlkampf 2018 spielte die Kneipe in der Wippendorfstraße dann endgültig die zentrale Rolle: Hier fanden sowohl das Vortreffen der KandidatInnen als auch der Wahlkampfauftakt, zu dem der mehrfach vorbestrafte NSU-Unterstützer Thorsten Heise als Redner eingeladen wurde, und die Wahlparty statt. Hier laufen die Stränge von Reichsbürgern, extrem rechter Parteipolitik, Kameradschaftszene und rechtsterroristischem Umfeld zusammen, die Kneipe schafft es aber dennoch immer wieder, einen unpolitischen Charakter vorzugaukeln. Mit Dartturnieren, WM-Übertragungen oder Discoabenden, für die jeweils mit bunten Plakaten geworben wird, will aber Horst Micheel, der inzwischen für die NPD in der Ratsversammlung sitzt, nicht nur von seinen Naziumtrieben ablenken, sondern auch Menschen am Stammtisch agitieren und an die Partei und die Naziszene heranzuführen.

Die am 20. Oktober 2018 anlaufende antifaschistische Kampagne „Für mehr Eisberge – Titanic versenken“ will eben diesen braunen Sumpf trockenlegen. In der Stadt an der Schwale sollen die Menschen wieder für die extrem rechten Umtriebe der Titanic sensibilisiert werden, um es den Nazis schwer zu machen, als Wolf im Schafspelz Wähler_innenstimmen zu fischen. Wir laden zudem die Einwohner_innen und Besucher_innen der Stadt dazu ein, sich in Zeiten des Rechtsrucks und neu auflodernder rechter Pogrome klar für ein solidarisches Miteinander und gegen ein rassistisches, nationalistisches und antisemitisches Weltbild auszusprechen und der Titanic als dem zentralen Ort neonazistischer Aktivitäten in Schleswig-Holstein die rote Karte zu zeigen. Erst recht nach den Erfahrungen der NSU-Mordserie und Pogromen wie in Chemnitz fordern wir:

Titanic versenken – Nazikneipen dichtmachen!

Weitere Infos unter:

http://eisberge.blogsport.eu/